Liebe Leserinnen und Leser, „Du bist ein Gott, der mich sieht“, sagt Hagar. Vor ihr liegt die Wüste mit ihrer Hitze, den Steinen und dem Sand, so weit das Auge reicht. Keine lebensfreundliche Gegend. Hagar ist verzweifelt und mit ihrer Kraft am Ende. Wie konnte das alles nur passieren? Sie ist schwanger. Der Vater ihres Kindes ist verheiratet und auch noch der Mann von Sara, ihrer Herrin. Was für ein Unglück. Doch das Verrückteste daran ist, es war alles genau so geplant, damit die Kinderlosigkeit von Sara und Abraham ein Ende hat.
Wie war das noch mal: Wurde Hagar gezwungen oder hat sie sich freiwillig darauf eingelassen? Wie auch immer, nun war sie Teil dieses Planes, der allerdings nicht aufging. Selten gehen Pläne auf, wenn Menschen versuchen, Gott auf die Sprünge zu helfen. Hagar ist nach heftigem Streit mit Sara in die Wüste geflohen, ohne Ziel, ohne eine Idee, wie es weitergehen kann mit ihr und dem Kind in ihrem Bauch. Nun sitzt sie da und um sie herum nur Sand und unerträgliche Hitze.
Gott sendet in die Not von Hagar einen Engel, der sie anspricht. Ihr noch ungeborener Sohn soll den Namen Ismael tragen und sie wird noch viele Nachkommen zur Welt bringen. Am Ende lässt der Engel Hagar den Satz sagen: Du bist ein Gott, der mich sieht. Ich habe einen Gott, der mich sieht! Er hat mich nicht vergessen. Ich habe einen Gott, der nicht meine Fehler in den Mittelpunkt stellt. Er geht zwar unverständliche Wege mit mir, aber er ist mir gnädig und hilft mir. Er findet Wege für mich, wo ich keine mehr sehe. Wenn alles aussichtslos erscheint, ist er immer noch da und öffnet mir einen neuen Lebensraum. Am Ende weist Gott Hagar einen Weg aus der Wüste.
| | 2021 Weihnachtsbotschaft von Landesbischof Tobias Bilz
Das Wort zum 1. Advent von Landesbischof Tobias Bilz 2020 Angedacht Johannistag Angedacht Trinitatis Angedacht Pfingsten Angedacht Kantate und Rogate Angedacht Coronabrief Angedacht Ostern Angedacht Judika Angedacht zur Passionszeit Angedacht Spielraum Angedacht Spiegel Angedacht nach Weihnachten Angedacht zum Neujahr Angedacht zu Silvester Angedacht zum Weihnachtsfest Andacht zum 4.Advent Andacht zum 3.Advent Andacht zum 2.Advent Wort des Landesbischofs in Weihnachtlicher Vesper, 2022 |